Die Europäische Kommission hat kürzlich den endgültigen Entwurf der PSD2-Vorschriften der nächsten Generation veröffentlicht. Mit den Vorschlägen für die Zahlungsdienstrichtlinie 3 (PSD3), die Zahlungsdienstverordnung (PSR) und die Verordnung über den Zugang zu Finanzdaten (FIDA) wird das Regelwerk für den Zahlungsverkehr in der EU erweitert und den sich verändernden Markt- und Verbraucherbedürfnissen angepasst. Die Entwürfe bringen eine Fülle von Veränderungen mit sich und legen den Grundstein für die Zukunft des Zahlungsverkehrs in Europa.
Die bevorstehende PSD3 bringt Aktualisierungen der Anforderungen an Zahlungsdienstleister mit sich. Dies schafft eine grundlegende Basis für die Umsetzung der neuen Vorschriften und stellt sicher, dass die Zahlungsanbieter die erforderlichen Anforderungen erfüllen.
Die PSR konzentriert sich hingegen auf die Verbesserung der bestehenden Zahlungsdienstvorschriften. Hierbei werden Hindernisse für Open-Banking-Dienste beseitigt und den Verbrauchern eine größere Kontrolle über ihre Datenzugriffsberechtigungen gegeben. Durch diese Maßnahmen sollen das Kundenerlebnis verbessert und das Vertrauen in den Zahlungsverkehr gestärkt werden.
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Ein zentraler Bestandteil des Maßnahmenpakets ist die FIDA, die Verordnung über den Zugang zu Finanzdaten. Mit klaren Standards für den Zugriff und die Nutzung von Finanzdaten schafft die FIDA die Grundlage für die nächste Generation von Open-Banking-Dienstleistungen - die "Open Finance". Unternehmen und Verbraucher erhalten dadurch personalisierten Zugang zu Finanzdienstleistungen, die besser auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dieser Ansatz ermöglicht eine umfassendere Nutzung von Finanzdaten über Zahlungskontodaten hinaus und gibt den Kunden die Kontrolle über die Freigabe ihrer Daten für bestimmte Dienstleistungen.
Die neuen Regelungen haben klare Ziele vor Augen. Sie sollen die Maßnahmen zur Bekämpfung von Zahlungsbetrug verstärken, Nichtbanken-Zahlungsdienstleistern den Zugang zu EU-Zahlungssystemen ermöglichen und die Funktionsweise von Open Banking verbessern. Durch die Verbesserung von Verbraucherinformationen und -rechten wird das Vertrauen in den Zahlungsverkehr gestärkt. Die Vereinheitlichung der Rechtsrahmen für elektronisches Geld und Zahlungsdienste trägt dazu bei, dass Zahlungssysteme in ganz Europa kompatibler werden und das Marktwachstum gefördert wird.
Am 28.6.2023 hat die EU-Kommission Vorschläge für die Payment Services Directive 3 (PSD3) und die Payment Services Regulation (PSR) vorgelegt. Diese Neuerungen bringen für Kontoinformationsdienstleister (AISP) zahlreiche Änderungen und Vorteile mit sich. Im Folgenden werden die wesentlichen Vorteile der PSD3 für Konto und Zahlungsdienstleister aufgezeigt.
Die PSD3 führt im Bereich des Open Banking wichtige Neuerungen ein, die Kontoinformationsdienstleister (KID) begünstigen. Dazu gehören:
Die PSD3 vereinfacht die starke Kundenauthentifizierung für Kontoinformationsdienstleister. Die Neuerungen beinhalten:
Weniger häufige Authentifizierung:
KID müssen die starke Kundenauthentifizierung nur beim erstmaligen Zugriff auf Zahlungskontodaten anwenden. Erst nach 180 Tagen ist eine erneute Authentifizierung erforderlich. Dadurch werden die Hürden für die Nutzung von KID-Dienstleistungen reduziert.
Die PSD3 und die Payment Services Regulation (PSR) stärken den Schutz der Zahlungsdienstnutzer vor Betrug im Zahlungsverkehr. Konkrete Maßnahmen sind:
Die Rechte der Kontoinformationsdienstleister (KID) auf Zugang zur Zahlungsabwicklungsinfrastruktur werden gestärkt. Dies beinhaltet:
Die neuen Regelungen werden zweifellos Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere für Banken, die Zugangsbarrieren zu wichtigen Zahlungssystemen abbauen müssen. Dennoch eröffnen sich auch Chancen für Zusammenarbeit und Innovation. Banken und Zahlungs- und Kontoinformationsdienstleister können gemeinsam innovative Dienstleistungen entwickeln, neue Ertragsmodelle generieren und die Kundenbindung erhöhen. Die kommenden Jahre werden daher von einer spannenden Dynamik in der Finanzbranche geprägt sein.
Der endgültige Entwurf der PSD3-Vorschriften markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung einer verbesserten Zahlungsverkehrsumgebung in der EU. Mit den Vorschlägen für die PSD3, PSR und FIDA wird der Grundstein für ein optimiertes Kundenerlebnis und eine personalisierte Finanzdienstleistung gelegt. Obwohl Herausforderungen bestehen, eröffnen sich auch neue Chancen für Banken und Zahlungsdienstleister. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie diese Regeländerungen den Zahlungsverkehr in Europa weiterentwickeln und das Finanzsystem transformieren werden.
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Die PSD3-Vorschriften sind eine wichtige Aktualisierung der Zahlungsdienstrichtlinie, die den Zahlungsverkehr in der EU revolutionieren.
Open Finance" ist die nächste Generation von Open-Banking-Dienstleistungen, die personalisierten Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglicht.
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Die PSD3 bietet Kontoinformationsdienstleistern mehr Möglichkeiten im Open Banking, verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und erweiterten Zugang zur Zahlungsabwicklungsinfrastruktur.
Die neuen Regelungen bringen Herausforderungen und Chancen für Banken und Dienstleister mit sich, um innovative Dienstleistungen zu entwickeln und die Kundenbindung zu stärken.